Ottos Fährtentagebuch

Ottos Fährtentagebuch

Samstag, 2. Juli 2011

Rottweiler Roulette

Heute ist der Hund nicht hungrig. Dennoch versucht Otto auf dem Weg zum Fährtenabgang noch ein paar Halme abzugrasen. Wir werden bei der Besprechung für die intensive Aufnahme am Fährtenbeginn gelobt. Ich meine aber für Ottos Verhältnisse war das zu kurz. Durch das saftige Gras sucht er voraus (von West nach Ost). Auffällig sind Schwenker gegen den Wind, so einen Meter nach rechts und nach 1½ m wieder auf den Fährtenverlauf zurück. Ästchen auf der Fährte sind interessant und Vögelchen im Baum. Einen Blick auf das weiter entfernte Publikum riskiert er auch mal. Wir überwinden ein Gräblein und eine mit einer Haue gemachte Rinne, damit das Wasser aus der Wiese in den Bach abfließen kann. An einem kugelrunden, tischtennisballgroßen Pilz hält er kurz an. Und nicht nur da. Viel zu früh bleibt er stehen und wir handeln uns kurz nach dem Beginn des gemähten Wiesenteils einen Fehlverweis ein. Erst später erreichen wir den Gegenstand. Am Winkel ist es vorbei. Den findet Otto nicht. Er kreist in immer größeren Radien und ich kann ihm nicht helfen, weil ich nichts sehe.
Nach dem Abbruch nennt mir der Fährtenleger zwar den Fernorientierungspunkt, einen Fährtenverlauf kann ich aber immer noch nicht erkennen. So können wir also noch nicht mal mehr die Fährte zuende suchen.
Auf dem Weg zu den Autos ist erst wieder ein dritter Schenkel ins längere Gras zurück zu sehen.
Jetzt wird mir klar, was Loddar mit dem Play gemeint hat. Rottweiler Roulette: Zehn (Punkte), Noir (Ich seh schwarz), Pair (Nur eine Gerade), Manque (Durchgefallen). Die Bank gewinnt.

Keine Kommentare: