Ottos Fährtentagebuch

Ottos Fährtentagebuch

Samstag, 24. November 2012

Statt Katzentisch

In der eigenen Landesgruppe findet heute der Pokal erstmals sogar mit einem FH-Einzelwettkampf statt. Das neu beschlossene Reglement lässt zum FH-Einzelwettkampf "BG-Mitglieder aus der LG 11, Bayern Nord, mit Rottweiler" zu. Beim Mannschaftswettkampf steht vor der Rasse noch ein "ADRK". Ich sehe das als lex Otto an.
Nach der Typisierung eines Mannschaftswettkampfs in der ADRK-Sportrahmenordnung handelt es sich um eine Veranstaltung ohne Prüfungscharakter. Niemand hat einen Vorteil, weil es um nichts geht. Also warum ausgrenzen? Und welche Vereinsaufgaben erfüllt man denn damit? Ich kenne jedenfalls eine die mit der Zuweisung eines Platzes am Katzentisch auf der Strecke bleibt. Die Kameradschaft.

Anderswo gibt es die. Ins Dreiländereck sind wir zur Prüfung eingeladen worden. Viel früher schon, nämlich in Kempten beim Alpencup, haben wir mit einem Sportfreund ausgemacht, in Nasgenstadt bei der BG Alb Donau zu führen.

Die Donau fließt durchs stille Tal und freut sich an dem Wiesengrün,
Sie schimmert in dem Sonnenstrahl und sieht am Hang die Bäume blühn.
Mein Nasgenstadt, mein Nasgenstadt! Wohl dem der dich zur Heimat hat.

Mit der im Nasgenstädter Heimatlied besungenen Blüte ist es längst vorbei. Den lieben langen Morgen war es neblig und klamm. Während die FH 1-Fährten gesucht werden kommt tatsächlich die Sonne ein wenig heraus. Es ist noch etwas Zeit also bekommt Otto noch was zu trinken. Das soll ihn innerlich kühlen.

Am Abgang nimmt er die Fährte (IU) schön auf und beginnt die Suche. Der Beginn des Schenkels ist allerdings eher unstet. Otto pendelt deutlich rechts und links der Bodenverletzung. Ich würde sagen nach 20 m hat sich das gegeben. In Richtung Norden erreichen wir einen Gegenstand und einen spitzen Winkel nach rechts. Das Abbiegen an dieser Stelle fällt Otto nicht wirklich leicht. Er checkt den Winkel rundum in einem Radius von vielleicht 2 m ab und begibt sich erst dann auf den zweiten Schenkel.

Bis zum Gegenstand ging es noch. Otto steht zwar schräg drüber, aber verwiesen ist verwiesen. Den nächsten spitzen Winkel kann ich nicht erkennen. Dazu steht die Sonne zu ungünstig. Es ist als ob der Acker glänzt wie eine Wasseroberfläche. So kann ich Otto auch nicht helfen, als er in Schwierigkeiten gerät. Er verfranst sich dort. Der Radius in dem er den Winkel abcheckt wird größer und größer, Otto immer aufgeregter. Er sucht in eine Richtung, bricht ab und setzt nach ein paar Metern an einer anderen Stelle wieder an. Wir schöpfen die Leinenlänge zwar nicht voll aus, aber die Fläche auf der Otto sich aufarbeitet ist nicht ohne. Tatsächlich findet er den weiteren Verlauf. Der Winkel geht spitz nach links und wir bewegen uns wieder nach Norden. Da finden wir dann auch einen Gegenstand.

Nach dem Winkel nach rechts ist auf dem Schenkel unter dem Bauch durch die Zungenspitze zu sehen. Otto entlastet. Am Ende im rechten Winkel nach Süden.

Der Bogen beginnt wiederum mit einem rechten Winkel. Den Bogen selbst sucht Otto ausgesprochen fransig. Der Gegenstand ist ein Stück nach dem Scheitel. War es hier oder schon auf dem fünften Schenkel wo Otto sich auch deutlich über den Gegenstand stellt? Den Winkel zum siebten Schenkel kürzt er gleich mal um gut einen Meter ab.

Wieder nach Süden. Ein Gegenstand und dann nach rechts.

Den letzten Gegenstand finden wir fast wieder am Fährtenabgang.

Bei der Bewertung bekommen wir zwar Routine attestiert aber auch eine durchgängig hohe Nase vorgeworfen. Ich finde bis auf die Winkel und das Entlasten hat die Leine den Fang ordentlich über dem Boden gehalten. Lumpi blinzelt erschöpft in die Sonne. Ich hätte so mit 82 Punkten gerechnet. Tatsächlich bekommen wir 74. Puh.

Keine Kommentare: